Arbeitsprogramm

In der App werden drei grundlegende Methoden implementiert, um den Anwender bei der adaptiven Prüfplanung zu unterstützen. Die Methoden, Schlüsselmerkmalsdefinition, Mischlosdefinition und Stichprobenprüfung/Risikomodell, verwenden eigene Algorithmen und statistische Methoden.

Schlüsselmerkmalsdefinition
Für die Definition von Schlüsselmerkmalen bei Varianten wird ein Algorithmus zur Redundanzreduktion entwickelt. Die einzeln betrachteten Varianten werden auf redundante Prüfaussagen kontrolliert. Mit Hilfe von historischen Messdaten der Varianten können Zusammenhänge zwischen den Merkmalen identifiziert werden. Genutzt werden diese Zusammenhänge, indem sie zusammengefasst werden und jene ausgesucht werden, die im Verhältnis zur Toleranz stark streuen. Verhältnis zur Toleranz stark streuen.

Mischlosdefinition
Es wird ein multivariater Gruppierungsalgorithmus entwickelt, der analysiert, ob Varianten zu Mischlosen zusammengefasst werden können. Dazu werden die Schlüsselmerkmale aller Varianten mithilfe ihrer historischen Messdaten verglichen. Ähnliche bzw. homogene Varianten werden zu Mischlosen gruppiert.Zudem wird ein Risiko angegeben, welches ein Maß dafür ist, wie sehr den Mischlosen vertraut werden kann und welche in die Stichprobenprüfung verrechnet werden. Die definierten Mischlose können zudem mit Ergebnissen der GT abgeglichen werden.
Damit ist es möglich, über mit GT-Regeln identifizierte Mischlose mit empirischen Analysen zu validieren und eine Wissensdatenbank für neue Varianten zu erstellen. Jedoch ist der multivariate Gruppierungsalgorithmus unabhängig von GT und somit ohne Expertenwissen anwendbar.

Stichprobenprüfung/Risikomodell
Für KMU, die Varianten produzieren, sind bestehende Skip-Lot-Stichprobenprüfung z. B. aufgrund variierender Toleranzen nicht geeignet. Daher werden sie für Varianten modifiziert. Zur Erfassung der Qualitätslage werden sie auf Fähigkeitskennwerte angepasst. Die Risiken durch die Schlüsselmerkmals- und der Mischlosdefinition werden durch Hinterlegung eines Risikomodells in die Stichprobenprüfung integriert. Das Modell enthält technologische, statistische und wirtschaftliche Aspekte. Es ist so generalisiert, dass das Risiko mit Nutzerinput für jeden Fertigungsprozess in Stichprobenprüfung verrechnet sowie der optimale Prüfumfang und die Prüffrequenz bestimmbar ist. Die Stichprobenprüfung wird erst gestartet, sobald genügend Daten vorhanden, die Prozessstabilität mit Qualitätsregelkarten und die Fähigkeit der Schlüsselmerkmale nachweisbar sowie systematische Fehler ausschließbar sind. Dafür wird in der App eine Schnittstelle zur GriPS-Software bereitgestellt.